Sturmläufe und Zickzackkurs: der Speditionsstand nach den Protesten 23 | 24
Um die Jahreswende übten auf Sternfahrten über Landstraßen und Autobahnen Agrarbranche und TSL-Branche solidarisch den Schulterschluss. Lkw-Führer und Traktor-Führer verschafften sich gemeinsam gehörig Gehör. Gehör für ihre verbindenden Problemlagen: politische Zickzackkurse und damit verbundene Planungsunsicherheit, Fachkräftemangel und Infrastrukturmängel, bürokratischer Overload und Subventionen (bzw. deren Abbau), Steuern und Euro 7-Schadstoffnorm. Hinzukommend die Mautmalaisen. Blicken wir kurz auf den Status in „the Länd“, werfen wir ein Argusauge auf den Bund und stellen den Fokus dann auch scharf auf die EU. Was konnten die stattgefundenen Großdemos bislang bewirken?, ließen sich substantielle Streitpunkte ausräumen? Und ist damit nach den Protesten nicht vor den Protesten? Wo liegen jetzt demonstratives Maß und Mitte, wo laufen die roten Linien? Etwa durch Biberach wie jetzt am Aschermittwoch? Auch der Februar zeitigt viele Fragezeichen und Ausrufezeichen:
Während die Landwirte mit Tausenden Fahrzeugen ihren Unmut im Januar auch nach Stuttgart trugen, sucht das dortige Landesverkehrsministerium derweil nach neuem Personal. Nach neuen Mitarbeitern, um die Einführung einer Landesmaut vorzubereiten. Eine neue Maut für Lastwagen auf Landesstraßen. Eine neue Maßnahme, die auch beim Verband Spedition und Logistik Baden-Württemberg auf null Gegenliebe stößt. Und die als Alleingang auch die anderen Bundesländer wohl nicht gerade gutheißen. Apropos Bund:
Trotz der wochenlangen Bauernproteste hat der Bundestag der Rücknahme von Steuerentlastungen beim Agrardiesel zugestimmt. Schrittweise sollen diese abgeschafft werden. Für in anno 2026 verbrauchte Mengen wird es dann keine Dieselsubventionen mehr geben. Und was sagt die EU dazu, dass Deutschland die EU-Klimavorgabe für Lkw und Busse jetzt plötzlich wieder blockiert? Und was würde das Klima dazu sagen, hätte es eine Stimme?
Ob einer jetzt wieder unklaren deutschen Position wurde die Abstimmung über eine fertig ausgehandelte EU-Regelung über CO₂-Sparziele aktuell verschoben. In Brüssel war man sich eigentlich sicher, eine ambitionierte und notwendige CO₂-Flottenregulierung realisieren zu können. Mit diesen sogenannten Flottengrenzwerten sollte geregelt werden, wie viel CO₂ neue schwere Nutzfahrzeuge wie Lkw oder Reise- und Stadt-Busse ausstoßen dürfen.
Eine gang- und fahrbare Möglichkeit jedenfalls, Emissionen zu reduzieren, bieten auch: vermeidbare Leerfahrten. Digitale Frachtenbörsen wie die SCHUETTGUTBOERSE oder die Plattform EU-CARGO24 unterstützen solche Optionen. Und die hierfür neu entwickelte App der Speditionsgesellschaft Diversa macht die Zugänge dabei noch leichter. Denn alle Wege zu orten, nützt auch allen beteiligten Akteuren: Speditionen und Fahrern, Versendern und Verladern, freien Frachträumen und deren gezielter Nutzung. Und das zentrale Klimaziel bleibt mit solchem Angebot auch in Reichweite. Eine vielseitig vorteilhafte APP.
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