Bauschutt oder Baumischabfall: Transport, Entsorgung und Recycling
Die präzise Kategorisierung von Bauschutt und Baumischabfall ist von maßgeblicher Bedeutung in der Abfallentsorgung. Beide Abfallarten haben im Hausmüll natürlich nichts verloren, sie müssen jeweils fachgerecht entsorgt werden. Beide Abfallarten zählen dabei laut der Abfallverzeichnis-Verordnung zur Hauptkategorie 17 der Bau- und Abbruchabfälle. Beginnen wir in unserer Übersicht also zunächst mit den jeweiligen Definitionen dieser Abfallarten, um dann genauer deren Transport und Entsorgung zu fokussieren. So liegen die Entsorgungskosten für Baumischabfall zum Beispiel ganz deutlich höher als für Bauschutt.
Als Überbau sind dann dabei jeweils die einzuhaltenden Regelwerke einzubeziehen, anschaulich auch an einem konkreten Fallbeispiel, dem Bauschutttransport in Baden-Württemberg. Zunächst also zur folgenreichen Differenzierung: Was genau fällt unter das Schüttgut Bauschutt, was unter Baumischabfälle?
Einerseits: der Bauschutt. Eine Übersicht
Bauschutt fällt auf einer Baustelle beim Neubau, Ausbau und Umbau an, bei der Entkernung und dem Abbruch. Als Einzelfraktion oder gemischt. Die Kategorie „Bauschutt“ bezeichnet dabei sowohl mineralische Abfälle und Baumaterial, aber auch
- Schutt, Zement, Estrich, Bodenmaterial, Mörtel, Putz, Ziegel, Mauern
- Beton und Betonbruch (allerdings kein Porenbeton, der den Baumischabfällen zugerechnet wird)
- Natursteinelemente jeglicher Art
- Ziegel (Dachziegel, Tonziegel, Betonziegel), Backsteine, Klinkersteine
- Keramik, wie Waschbecken, Toilettenschüsseln
- Keramikfliesen und Kacheln
- Straßenbruch
- Sand und Erde (allerdings nicht bei recyclingfähigem Bauschutt)
Andererseits: die Baumischabfälle. Eine Aufstellung
Baumischabfälle bestehen aus mineralischen und nichtmineralischen Baustoffen und fallen an bei Abriss-, Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen. Zum Baumischabfall zählen
- Porenbeton
- Glas und Glasreste
- Altmetalle und Altschrotte
- Türen und Fenster
- Gipsreste, Gipskarton
- Tapete und Tapetenreste in größeren Mengen
- Bauholz, Holzreste, Holzabschnitte und Späne
- Kunststoffe und Folien
- Kabelreste, Kabel und Rohre aus Kunststoffen
- Bodenbeläge aus Kunststoff
- Dämmstoffe, Isolierung und Styropor
Wie wird Bauschutt, wie werden Baumischabfälle entsorgt?
Trennung der Abfälle
Ungefähr seit den 90ern werden auf den Baustellen Bauschutt und Baumischabfälle schon allein aus Kostengründen akkurat getrennt und nach Möglichkeit auch so abtransportiert. Stets heißt zunächst Rückbau das Gebot der Stunde d. h. schon vor dem eigentlichen Abriss werden nach Möglichkeit viele Stoffe, die nicht zum Bauschutt gehören, vorab entfernt. Abgerissen wird das Bauwerk erst danach. Ist eine Trennung direkt vor Ort nicht möglich, werden gemischte Bau- und Abbruchabfälle einer Sortieranlage zugeführt und dort getrennt. Diese Trennung der Materialien ist für den gewerblichen Abriss in Deutschland in der Gewerbeabfallverordnung geregelt. Diese sieht für Bauschutt unterschiedliche Abfallschlüssel vor, z. B. 170101 für Beton, 179102 für Ziegel oder 17103 für Fliesen und Keramik usw.
Der § 8 der Gewerbeabfallverordnung schreibt die getrennte Sammlung und Beförderung vor, ab 10 Kubikmetern Abfall ist die Dokumentation samt Entsorgungsbelegen Pflicht.
Weitere Informationen:
Und wie wird der Bauschutt dann möglichst erschöpfend recycled?
Insgesamt sprechen wir von einem jährlichen Bau- und Abbruchabfälle-Aufkommen von weit über 200 Millionen Tonnen pro Jahr. Das entspricht mehr als der Hälfte des bundesweiten Abfallaufkommens. Die Bauschutt-Verwertung hat viel Recycling-Potenzial – gleichwohl aber auch viele bürokratische Hürden.
Dies gilt zuvörderst auch für privat: Hier kann der Bauschutt in Kleinmengen oft bei Wertstoffhöfen-, Recyclinghöfen oder lokalen Entsorgungsunternehmen abgegeben werden. Eine Alternative zum eigenen Transport wären Bauschuttcontainer, die angeliefert und gefüllt wieder abgeholt werden. Prinzipiell gilt: Bauschutt ist kein Restmüll, sondern muss gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz vorrangig der Vorbereitung zur Wiederverwendung oder dem Recycling zugeführt werden.
Für gewerblich gilt: Ist vor Baubeginn schon klar, dass größere Mengen Bauschutt anfallen werden, wird idealerweise ein Entsorgungskonzept erstellt. Hierzu können spezialisierte Entsorgungsunternehmen akquiriert werden. Mangels bundeseinheitlicher Regelungen zur Bauschuttentsorgung vaiieren die Vorgaben manchmal sogar von Kommune zu Kommune. Im Zweifelsfall kann die zuständige Abfallbehörde Rechtssicherheit schaffen.
Zum Jahresanfang 2024 sind dazuhin neue Verordnungen in der Deponieverordnung (DepV) erlassen worden, wonach kurz gesprochen die Ablagerung von verwertbaren Abfällen auf Deponien verboten wird. Dies gilt für Abfallerzeuger aus Industrie und Gewerbe. Die größte Herausforderung bei der Entsorgung von Bauschutt bleibt indes dabei, wenn Materialien mit gefährlichen Eigenschaften verbaut wurden.
Obiges Verordnungsbeispiel und das folgende, häufig vorkommende Fallbeispiel Bauschutt (hier: in Baden-Württemberg) illustriert im Folgenden die Administration, die beteiligten Verwaltungsapparate und Nachweispflichten eines professionellen Bauschutttransports.
Gefährliche Bauabfälle und Sonderabfälle
Sonderabfälle fallen auf Baustellen in beträchtlichen Mengen an. Schließlich wurden noch in den 80er Jahren Materialien mit gefährlichen Eigenschaften verbaut. An erster Stelle sind hier sicherlich Asbest, Teer oder auch PCB-haltige Dichtungsmassen zu nennen. Diese Sonderabfälle werden unter AS 170106* klassifiziert, ihr Ausbau muss unter strengen Schutzvorkehrungen erfolgen. Um am Beispiel Asbest zu bleiben: Hier gilt die Technische Regel für Gefahrstoffe TRGS 519 (Technische Regeln für Gefahrstoffe).
Im Fallbeispiel „Bauschutt Baden-Württemberg“ wäre für die Entsorgungswege die SAA Sonderabfallagentur Baden-Württemberg GmbH zuständig für die Bau- und Abbruchabfälle (einschließlich dem Aushub von verunreinigten Standorten). Die Sonderabfallagentur Baden-Württemberg GmbH überwacht die ordnungsgemäße Entsorgung der gefährlichen Abfälle. Das Land Baden-Württemberg ist hier alleiniger Gesellschafter der SAA.
Zentrales Regelwerk und Mammutverordnung: die Mantelverordnung
Die neue Mantelverordnung trat ab August 2023 in Kraft. Mit diesem Inkrafttreten anerkannte das Umweltministerium das Qualitätssicherungssystem Recycling-Baustoffe Baden-Württemberg e. V. (QRB) nach der sogenannten Ersatzbaustoffverordnung.
Das Ziel dieser Neuregelung: bundesweit erstmals einheitliche Regelungen für den ökologischen Einsatz von Recycling-Baustoffen zu treffen. Es sollten damit quasi gleichermaßen die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft und ambitionierte Standards beim Boden- und Grundwasserschutz berücksichtigt werden. Im Kern geht es dabei um die hochwertige Bewirtschaftung von mineralischen Bau- und Abbruchabfällen als dem größten Abfallstrom.
Die Kernpunkte der Mantelverordnung sind die Verwertung von Recycling-Baustoffen, Bodenschutz und Grundwasserschutz, die Ersatzbaustoffverordnung (EBV), klimafreundlichere Zemente und eine Vereinfachung im Bauwesen.
Jetzt im Herbst 2025 soll eine Evaluierung des ganzen Verordnungspakets stattfinden. Woraus voraussichtlich eine weitere Überarbeitung folgen wird.
Die Relevanz professioneller Bauschutttransporteure
Für die Baustellen-Logistik und für alle Schüttgüter wie Bauschutt, Boden oder andere Baurestmassen braucht es adäquate Fahrzeuge, erfahrene Fahrer auch auf unwegsamen Gelände und präzise terminierte Fahrten und Disposition. Nicht nur für den Abtransport – Sand, Schotter oder Splitt beispielsweise müssen oft auch angeliefert werden. Zu den geeignetsten Fahrzeugtypen zählen Sattelzug, 4-Achser, 3-Achser, Hängerzug oder Muldenkipper. Zu den geeignetsten Speditionen zählen auf Bauschutttransport spezialisierte Unternehmen und Dispositionsprofis wie zum Beispiel:
Spezialisiert auf Bauschutttransporte: die Diversa Speditionsgesellschaft
Die Diversa GmbH mit Sitz im baden-württembergischen Renningen makelt Bauschutttransporte mit ausgewiesener Expertise und jahrzehntelanger Erfahrung.
Eine ganze Flotte an Baustellenfahrzeugen und ihren erfahrenen Fahrern und Führern macht diese Speditionsgesellschaft bereit für jedweden Einsatz. Vom Baugrubenaushub bis zum Oberbodenabtrag, von der Versorgungslogistik bis zur Entsorgungslogistik. Hierfür stehen ca. 150 Fremdunternehmer mit 3-Achser, 4-Achser, 3-Achs-Tandem und Sattelzug Stahl- oder Alumulde zur Disposition.
Der hohe Anspruch der Diversa gilt nicht nur der zeit- und prozessorientierten Auftragsabwicklung und entsprechender Dynamik bei Erdbewegungen, sondern auch der flexiblen Reaktion auf die Baustellenentwicklung. Für eine vollumfängliche, effiziente und reibungslose Erfüllung von Aufträgen wird ganzheitlich und weit im Voraus gedacht– mit Branchenkenntnissen und Dispositions-Know-how. Auch auf der eigenen digitalen Frachtenbörse Schüttgutbörse können Fahrer und Fahrzeug, Ladung und Frachtraum einander suchen und vorteilhaft zueinanderfinden und zusammenkommen.



