Die logistische Komplexität eines Aushubtransports erfordert Kennerschaft
Bauaushub, belasteter Erdaushub und seine Entsorgung: effizienter Aushubtransport stellt hohe Anforderungen. Und prägt jede Baustelle – schließlich stehen Erdarbeiten gleich am Anfang eines jeden Neubauprojekts. Mit einem akkuraten Aushub und damit reibungslosem Auftakt nimmt jede Baustelle nicht nur im übertragenen Sinne gleich richtig an Fahrt auf.
Zu den Kernaufgaben jedes Aushub-Transporteurs zählen dabei eine umfassende Planung und Vorbereitung, die Organisation der optimalen Fahrzeugwahl, die Koordination der verschiedenen Timings und – eine lösungsstarke Entsorgung. Wie wir sehen werden, ist gerade die Entsorgung von Erdaushub und Bauschutt sehr komplex und problematisch. Analog zum Bauschutttransport und der Baustofflogistik braucht es hier auch wieder Dienstleister mit größtmöglicher Erfahrung und bewährter Expertise. Beginnen wir unsere Übersicht aber zunächst mit ein paar wichtigen Kennziffern und Größenordnungen, um die Dimensionen des Aushubtransports einzutaxieren.
Einordnen und Einnorden der Aushubtransporte
Die genaue Menge an deutschlandweitem Aushubtransport oder Bauschutttransport innerhalb eines ganzen Jahres, beispielsweise für das vergangene 2024, zu beziffern ist nicht genau möglich. Es liegen schlicht keine spezifischen Statistiken für dieses Volumen vor. Zu einer ersten Orientierung helfen Kennziffern aus Bundesländern aus einzelnen Jahren – die dann natürlich auch hinsichtlich eines etwaigen und jeweiligen Baubooms in diesem Zeitraum zu lesen sind.
Laut Pressemitteilungen 2016, 2017 und 2018 des Statistischen Landesamts BW beispielsweise gab es in Baden-Württemberg ein Aufkommen an Bau- und Abbruchabfällen von rund 39 Millionen Tonnen. Mit einer solchen Vorstellung vom jährlichen Circa-Volumen eines Bundeslandes kommen wir damit zur ersten Kategorisierung: Was genau zählt alles zum Aushub? Und vor allem: Nach welchen Kriterien wird differenziert?:
Bodenaushub
Beschaffenheit, Besonderheiten und Belastungen
Zum Bodenaushub werden Mutterboden, Erde, Sand, Lehm, Kies und Steine gerechnet. Unter dem Begriff „Erdaushub“ sind dabei alle Bodenarten zusammengefasst, von Sanderde über Lehmerde und Tonerde bis hin zu Kies. Mutterboden dabei wird im Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodschG) als Sonderfall aufgeführt. Mutterboden ist – vom Gesetzgeber in § 202 BauGB festgelegt – nicht zuletzt wegen seines Humusgehalts vor der Vernichtung zu schützen und muss wiederverwertet werden.
Bodenaushub muss frei sein von Verunreinigungen, die weitreichende Unterscheidungsfrage lautet: belasteter oder unbelasteter Aushub? Während unbelasteter Aushub rein rechtlich zwar auch als Abfall gilt, unter Umständen und mit guter Planung aber direkt wiederverwendet (oder auf Deponien entsorgt) werden kann, gilt belasteter Aushub ebenso als Abfall. Der wiederum entsprechend den Schadstoffgehalten und Zuordnungswerten entsorgt werden muss, oft auf Deponien oder in speziellen Behandlungsanlagen.
Zur Entsorgung von Aushub hat jedes Bundesland dabei spezifische Regelungen, die Anforderungen variieren. Grundsätzlich gilt aber: Die Entsorgung von Aushub unterliegt in Deutschland strengen Vorschriften, die vor allem im Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) und der Ersatzbaustoffverordnung (EBV) festgelegt sind. Es gilt dabei der Grundsatz: Die Verwertung von unbelastetem Aushub hat Vorrang vor der Deponierung. Welche Eckpunkte neben dem KrWG und EBV sind für die Entsorgung von Aushub dabei gesetzt? Zwischen welchen Eckpfeilern, unter welchen Bestimmungen, wird Bauaushub transportiert?
Weitere Informationen:
Nachweispflicht und Registerführung, Sachkundenachweis und Transportgenehmigung
Bei bestimmten Mengen oder wenn der begründete Verdacht besteht, dass der Bodenaushub verunreinigt sein könnte, ist eine Analyse des Aushubs auf Schadstoffe erforderlich. Für die Beprobung und Bewertung des Bodenmaterials ist ein zugelassener Gutachter erforderlich, diese Nachweispflicht ist Teil des Kreislaufwirtschaftsgesetzes. Der Verursacher des Erdaushubs muss die korrekte Entsorgung nachweisen. Sogar oft von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich gelten spezifische Verordnungen. Der Erzeuger und Besitzer von Aushub muss dabei auch ein Register über die Entsorgung von Abfällen führen. Diese Registerführung bezieht sich auf die Dokumentation und Nachverfolgung des Aushubs. Sie dient also der Transparenz und Nachweisbarkeit seiner ordnungsgemäßen Behandlung.
Desweiteren ist für die Analyse des Aushubs auf Schadstoffe ein Sachkundenachweis nach LAGA PN 96 erforderlich, dem „Merkblatt über die Probenahme von mineralischen Ersatzbaustoffen und Bodenmaterial“. Ein Regelwerk der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA), das jährlich aktualisiert wird. Der Aushub wird entsprechend eingestuft, damit er als Ersatzbaustoff eingesetzt oder außerhalb des ursprünglichen Grundstücks verwertet oder beseitigt werden kann.
Worum sich das mit dem Aushubtransport betreute Unternehmen desweiteren kümmern muss, sind die erforderlichen Transportgenehmigungen. Sie sind nötig für den Transport von belastetem Aushub sowie für den im Straßenbau oft vorkommenden teerhaltigen Asphalt. Geeignete Speditionen können hier oft auch Dauergenehmigungen erhalten.
Ein Praxisbeispiel für dieen exemplarischen Bürokratie- und Regelungsaufwand: Ein auf Aushubtransport spezialisierter Logistiker wie bspw. die Speditionsgesellschaft Diversa mit Sitz im baden-württembergischen Renningen muss sich für einen Aushubtransport innerhalb seines Landkreises Böblingen direkt an seinen Landkreis wenden und einen entsprechenden Antrag auf Anlieferung von Bodenaushub von Anfallorten im Landkreis Böblingen einreichen. Dort ist dann auch eine entsprechende Erklärung zu Art und Herkunft des Bodenaushubs auszufüllen und diese zu organisieren. Zur potentiellen Wiederverwendung unbelasteten Bodenaushubs kann in diesem Landkreis dabei eine Bodenbörse vermitteln – vor allem um auch knapper werdenden Deponieraum zu schonen.
Denn um es an dieser Stelle nochmals zu betonen: Bodenaushub = Abfall. Sobald Boden ausgehoben und abtransportiert wird, sobald Boden quasi in der Baggerschaufel liegt, gilt er rechtlich als Abfall – ganz unabhängig von seiner Qualität. Also nicht nur verunreinigter Boden gilt als Abfall, sondern jeglicher Bodenaushub, der nicht auf der Baustelle verbleibt.
Steigende Entsorgungskosten für den Bauaushub machen auch das Bauen selbst teurer
Die Entsorgung von mineralischen Bauabfällen wird zusehends kostspieliger. Dies gilt sowohl für die Verwertung (also z. B. im Straßen- oder Landschaftsbau, der Verfüllung von Steinbrüchen oder dem Wiedereinbau in Tiefbaumaßnahmen) wie auch für die Beseitigung auf Deponien. Damit wird auch das Bauen an sich teurer. Gerade bei Baumaßnahmen, bei denen viel Boden oder Bauschutt anfällt, entfallen auf die Entsorgungskosten erhebliche Summen. Die sich in den Gesamtbaukosten ebenso erheblich niederschlagen.
Neben diesem Kostenfaktor Entsorgung haben noch weitere Faktoren maßgeblich Einfluss auf die Kostenseite eines Aushubtransports: Zu nennen sind hier vor allem die Transport-Distanz (je weiter die Strecke zur Deponie, umso kostenaufwändiger), die zum Einsatz kommenden Fahrzeugtypen und deren Anzahl, die Entsorgungsart selbst (Sondermüll ist deutlich teurer als Recycling) und die Bodenklasse, die abtransportiert werden soll.
Spätestens an dieser Stelle dieser Übersicht hebt sich von ganz allein wieder deutlich ab: Beim Aushubtransport fahren Auftraggeber am besten mit einem spezialisierten Dienstleister. Dazu qualifizieren diesen vor allem langjährige Erfahrungswerte, spezielle Branchenkenntnisse, das Know-how zu einer weitsichtigen Planung (und Entsorgungsplanung!) und das Potenzial an Fahrzeugführern und Fuhrpark zur reibungslosen Durchführung.
Effizienz, Umweltbewusstsein und Verantwortung
Nachhaltiger Aushubtransport bedeutet, dass Erdmassen effizient und umweltfreundlich bewegt werden. Es geht darum, Ressourcen zu schonen und die Erde sinnvoll wiederzuverwenden. Außerdem sorgt dieser Ansatz für kurze Transportwege, wodurch die ökologischen Anforderungen bestens erfüllt werden. So werden auch die gesetzlichen Vorgaben in der Praxis effektiv umgesetzt.
Die Diversa GmbH – Spezialist für Erdbewegungen und Aushubtransporte
Mehr Dynamik auf der Baustelle, angefangen beim Bodenaushub – dafür hat die Speditionsgesellschaft jedwedes erforderliche Rüstzeug. Ob Aushub und Abtransport auf kleineren Baustellen wie beim Bau eines durchschnittlichen Einfamilienhauses (Circa-Erdaushub 500 m³) oder auf Großbaustellen: Mit um die 150 Fremdunternehmern beispielsweise mit Muldenkippern oder Dumpern steht eine ganze Flotte an Baustellen-Fahrzeugen und erfahrenen Fahrzeugführern bereit. Bereit, jeden Auftrag zeit- und prozessorientiert durchzuführen. Der Baulogistik-Spezialist vereint auf sich jahrzehntelange Projekterfahrung, differenziertes Disposition-Know-how und eine so weitsichtige wie umsichtige Herangehensweise, dass jeder Aspekt eines Aushubtransports berücksichtigt wird und keinerlei Problem offen bleibt.



